Messier 64 – Die Schwarze-Auge-Galaxie

Messier 64 (M64) ist eine Spiralgalaxie im Sternbild Coma Berenices, etwa 17 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Sie wird häufig als „Schwarze-Auge-Galaxie“ bezeichnet, da ein dunkles Staubband vor dem hellen galaktischen Zentrum deutlich sichtbar ist. Dieser dunkle Bereich hebt sich klar vom zentralen Bereich der Galaxie ab und ist bereits in kleineren Teleskopen unter guten Bedingungen erkennbar.

M64 ist eine der bekannteren Spiralgalaxien des Messier-Katalogs. Ihre Struktur zeigt eine kompakte zentrale Region, umgeben von symmetrischen Spiralarmen. Auffällig ist die gegenläufige Rotation zweier Gaskomponenten: Das Gas in den äußeren Bereichen der Galaxie rotiert in entgegengesetzter Richtung zum Gas in den inneren Regionen. Diese Eigenschaft ist ungewöhnlich und deutet auf eine galaktische Wechselwirkung in der Vergangenheit hin – vermutlich wurde eine kleinere Galaxie absorbiert, deren Material heute in entgegengesetzter Richtung rotiert.

Das Staubband, das dem Objekt seinen Namen gegeben hat, besteht aus interstellarem Material, das Licht des Hintergrunds absorbiert und dadurch dunkel erscheint. In Langzeitbelichtungen treten weitere Details zutage, darunter fein strukturierte Staubfilamente und Sternentstehungsgebiete in den äußeren Spiralarmen.

Für die Astrofotografie stellt M64 ein interessantes Ziel dar, das hohe Anforderungen an Bildschärfe, Nachführung und Belichtung stellt. Um die schwachen äußeren Strukturen sichtbar zu machen, sind längere Belichtungszeiten erforderlich. Besonders bei Verwendung von Luminanzfiltern in Kombination mit RGB-Farbdaten lassen sich kontrastreiche Aufnahmen erzeugen, die sowohl die Staubbänder als auch die Farbverteilung der Sterne sichtbar machen.

M64 ist im Frühjahr gut sichtbar, wenn das Sternbild Coma Berenices hoch am Himmel steht. Die Galaxie ist eines der lohnenden Objekte außerhalb der Milchstraße, das sowohl visuell als auch fotografisch viele Details bietet.